beata est ergo vita
conveniens naturae suae
quae non aliter contingere potest
quam si primum sana mens est
et in perpetua possessione sanitas suae
deinde Fortis et vehemens,
tunc pulcherrime patiens
apta temporibus
corporis sui pertinentiumque ad id curiosa
nan anxie
tum aliarum rerum quae vita instruunt
diligens
sine admiratione cuiusque
usura fortunae muneribus non servitura.
seneca, de vita beata, III, 3
Glücklich also ist ein Leben
übereinstimmend mit dem eigenen Wesen,
das nicht anders uns zuteil werden kann,
als wenn nicht zuerst die Seele gesund sei
und in beständigem Besitz ihrer Gesundheit,
sodann tapfer und leidenschaftlich,
ferner mit Haltung leidensfähig,
gewachsen den Zeitumständen,
mit ihrem Körper und allem mit ihm Zusammenhängenden achtsam ohne Ängstlichkeit,
dann in anderen Dingen, die das Leben bereichern,
sorgfältig ohne Unterbewertung von irgendetwas,
willens, zu nutzen des Schicksals Geschenke,
nicht ihnen zu dienen.
seneca, Vom glückseligen Leben, III, 3